Akkommodation (Auge)
Akkommodation ist die Fähigkeit, die Augenlinse ganz automatisch auf verschiedene Entfernungen einzustellen. In der Augenoptik versteht man unter Akkommodation die „finale“ Einstellung der Lichtbrechung im Ergebnis des Wölbens und Steckens der Augenlinse.
Unterschieden wird hierbei zwischen Nahakkommodation und der Fernakkommodation. Die Nahakkommodation beinhaltet die Anpassung des Auges auf einen nahegelegenen Bereich. Die Fernakkommodation definiert schlussfolgernd die Einstellung auf ferne Punkte.
Bei der Betrachtung eines nahegelegenen Punktes ist der Brechwert der Augenlinse höher, als die, einer in der Ferne.
Prinzipiell funktioniert das Auge wie ein mechanischer Prozess, um eine Anpassung der gesamten Brechkraft durchführen zu können. Im jungen Alter kann diese Anpassung bis zu 15 Dioptrien aufweisen.
Wie genau funktioniert die Akkommodation?
Hierbei gehen die Meinungen auseinander. Die Mehrheit geht jedoch davon aus, dass durch das an- und entspannen der Augenlinse, die Wölbung und somit der Brechwert verändert wird. Das Ergebnis der Veränderung an der Augenlinse, kann durch sogenannte Zonulafasern, die am Ziliarmuskel befestigt sind, zurückverfolgt werden.
Beim Blick in die Ferne wird, durch die aktivierten Zonulafasern, die elastische Augenlinse zu einer flachen Ellipsenform gezogen.
Durch den dadurch ausgeübten Zug auf den entspannten Ziliarmuskel wird ein größerer Durchmesser erzeugt. Bei der Nahakkommodation wird dieser Durchmesser verringert und die Linse in eine kugelförmige Ruheform gebracht, was dazu führt, dass die Brechkraft erhöht wird. Diese Mechanismen werden äußere Akkommodation genannt. Mechanismen, die innerhalb der Linse erfolgen, werden innere Akkommodation genannt.
Akkommodation & Alter
Je älter wir werden, umso mehr verschlechtert sich die Akkommodationsfähigkeit der Augenlinse. Resultierend daraus benötigen wir eine Brille, die Fern- und oder Nahsicht in ihrem Mechanismus unterstützen oder korrigieren. Genau hierfür wird der Additionswert (ADD) benötigt.
Die zunehmenden Schwierigkeiten im Alter, automatisch auf Nah- und Fernsicht umzuschalten, werden auch als Presbyopie bezeichnet, was so viel wie Altersweitsichtigkeit bedeutet. Speziell beim Lesen merkt man deutlich die resultierende Distanzvergrößerung, das Geschriebene weiter weg zu halten um es lesen zu können. Diese Einschränkung kann sich jedoch einfach mit einer Gleitsichtbrille korrigieren lassen, um die Zeilen wieder dementsprechend, aus normaler Distanz, lesen zu können.
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